Glaubensgrundsätze des Islam
Die islamischen Glaubensgrundsätze (Arkanu-l iman = Eckpfeiler des
Glaubens) bestehen aus sechs Punkten, mit denen sich jeder Mensch die
Voraussetzung zur Glaubenserfüllung schaffenkann, nämlich:
Der Glaube an
1. Allah,
den Einen Gott,
2. Seine Engel,
3. Seine Bücher,
4. Seine Gesandten,
5. das Jüngste Gericht
6. das Schicksal, (dass es von Allah allein vorbestimmt ist.)
Die sechs Punkte bilden eine unzertrennbare Einheit; akzeptiert man einen
Punkt nicht, leugnet man dadurch,wie wir sehen werden, zugleich auch die
anderen.
Glaube und Tat
Die sechs Glaubensgrundsätze des Islam sind in der Tat sechs goldene
Schlüssel zum ewigen Glück, sowohl im Diesseits als auch im
Jenseits; sie sind Fundamente zur vernünftigen und optimalen Aufrechterhaltung
unseres irdischen Lebens. Gerade in unserer Zeit geben uns die Glaubensgrundsätze
des Islam starken Halt, Weisheit und Erkenntnis des großen Sinns
unseres Lebens.
Doch der Glaube ohne Tat ist toter Buchstabe. Der Islam lehrt uns, dass
der Glaube allein nicht genügt, solange er nicht in die Tat umgesetztwird.
Der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede seien mit ihm, hatgesagt:
"Der Glaube hängt nicht davon ab,
daß Hoffnungen erweckt werden, sondern er ist vielmehr fest verankert
im Herzen und wird durchdie Tat bezeugt. Wahrlich, es gibt Menschen,
deren Hoffnungen enttäuscht wurden, so daß sie schließlich
diese Welt verlassen, ohne sich irgend welche Verdienste erworben zu
haben. Sie pflegten zu sagen: »Allah hat uns angenehme Erwartungen
mit auf den Weg gegeben.« Doch sie haben sich nur selbst betrogen.
Denn wenn sie wirklich ihre freudigen Erwartungenin Allah gesetzt hallen,
so hätten sie einander in guten Taten übertreffen."
Jedem Muslim wird beigebracht, dass er selbst verantwortlich ist für
seine Taten, sowohl in dieser Welt als auch in der zukünftigen. Der
Islam lehrt, dass jeder Einzelne die Verantwortung für sein eigenes
Tun zu tragen hat und dass keiner diese Bürde für ihn tragen
kann.
Die "fünf Säulen" des
Islam
Der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede seien mit ihm, sagte:
"Der Islam ist auf fünf Säulen aufgebaut:
1. die Bezeugung, dass es keinen Gott gibt außer Allah
und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist (Schahada),
2. Verrichtung des Gebets (Salah),
3. Zahlung der Pflichtabgabe (Zakat),
4. Fasten im Monat Ramadan (Siyam)
5. Wallfahrt nach Mekka (Hadsch)."
Gleichheit aller Menschen
Der Islam lehrt, daß es keine Überlegenheit einer Rasse einer
anderen gegenüber gibt, und er weist ganz energisch jeglichen Anflug
von rassischen Vorurteilen zurück, denn das einzige Unterscheidungsmerkmal
zwischen den Menschen sind deren individuelle moralische Qualitäten.
Zum Verhältnis der Muslime zu den Nichtmuslimen lehrt der Islam,
dass es auf Toleranz und Achtung der Menschenwürde des anderen beruhen
muß. Im Qur'an heißt es:
"Es soll kein Zwang sein im Glauben.
Gewiß, Recht ist nunmehrdeutlich unterscheidbar von Unrecht; Wer
also sich von den Frevlern nichtleiten läßt, und an Allah
glaubt, der hat sicherlich eine starke Handhabe ergriffen, die kein
Brechen kennt; und Allah ist allhörend, allwissend." (2:256)
Verstand als Grundlage des Glaubens
Die Muslime halten ihre Religion für sehr rational und im Einklangstehend
mit den Anforderungen des denkenden Geistes. Darüber hinaus lehrt
der Qur'an, daß die Fähigkeit, verstandesgemäß zu
denken, eine der wichtigsten Gaben Gottes an die Menschen ist und er ermutigt
ihn, diese Fähigkeiten zu gebrauchen und zu entwickeln, nachzudenken,
einzusehen und sich eine persönliche Meinung zu bilden. Der Islam
bringt dem Studium der Wissenschaften große Achtung entgegen, ebenso
wie der menschlichen Erforschung all dessen, was es in Natur und Schöpfungan
Geheimnissen gibt. Ja, Allah fordert den Menschen an vielen Stellen des
Qur'an geradezu heraus, seinen Glauben, sein Wissen und seine Weisheit
durch Betrachtung und Nachdenken über die Naturerscheinungen und
deren Harmonie und Schönheit zu vertiefen. So zum Beispiel in Sure
67, Vers3-4:
"(Er ist es,) Der die sieben Himmel in
Einklang erschaffen hat. Keinen Fehler kannst du in der Schöpfung
des Gnadenreichen sehen. So schaue zum anderen Mal: siehst du irgend
einen Mangel? So schaue abermals: dein Blick wird (nur) zu dir zurückkehren,
ermüdet und geschwächt"
Die individuellen Fähigkeiten und einmaligen Talente der Menschensind
eine Gabe Allahs, die zur Entfaltung gebracht, vervollkommnend undzum
Wohl der Menschheit genutzt werden sollen. Der Islam versucht keineswegs,
die Individualität seiner Anhänger zu zerstören, sondern
er bemüht sich vielmehr, jeden Gläubigen zur eigenen Vervollkommnung
anzuleiten und seine persönliche Einmaligkeit zu erläutern.
DieseVielfalt einmaliger und zur Entfaltung gebrachter Persönlichkeiten
trägt zur Bereicherung der Gesellschaft bei und hebt sie auf eine
höhere Ebene.